150. JUBILÄUMSAUKTION: KUNST & ANTIQUITÄTEN | AUSGEWÄHLTE WERKE |
Erstes Los endet: 10.09.2025 - 10:00:00
Losnummer 3410 -
Auktion 150
DER HELDENTOD DES IM DIENSTE DES KAISERS KARLS V. STEHENDEN PAULUS VON HENFENFELD

Auktion 150
DER HELDENTOD DES IM DIENSTE DES KAISERS KARLS V. STEHENDEN PAULUS VON HENFENFELD
DER HELDENTOD DES IM DIENSTE DES KAISERS KARLS V. STEHENDEN PAULUS VON HENFENFELD
Voraussichtliche Aufrufzeit
13.09.2025 - 14:37 Uhr
Startpreis
5.000,00 EUR
(Mindestgebot 5.000,00 EUR)
Beschreibung
SÜDDEUTSCHE SCHULE, WOHL AUGSBURG ODER LANDSHUT, UM 1550
('Im Umkreis bzw. der Nachfolge von Jörg Breu d.J. oder Melchior Feselen')
Nach 1510 in Augsburg-1547 Augsburg - 1495 in Passau-1538 Ingolstadt
DER HELDENTOD DES IM DIENSTE DES KAISERS KARLS V. STEHENDEN PAULUS VON HENFENFELD
Öl auf Holztafel (parkettiert). 98 x 66,5 cm. Verso: Reste historischer Zeitungsausschnitte über das Schloss Henfenfeld in der Hersbruckner Alb und den Nürnberger Patrizier Martin von Pfinzing. Unten im Gemälde mit lateinischer Inschrift:
'PAVLO PFINTZINGO AB HENFFENFELDT,
NIORIS FILIO, CAROLI V ROM: IMP: ET
REGIS AB CONSILIIS ET SECRETIS CVM GE-
TERIS ORBANTIBVS AETERNAM SVI NOMI-
RELINQVIT, PROCVL A PATRIA ACERBI.'
Paulus Pfintzing von Henfenfeld, Sohn von Noris (Nürnberg), Ratgeber und Geheimsekretär Karls V., römischer Kaiser und König, hinterließ - während die Seinen ihn beklagten - ein ewiges Andenken an seinen Namen, fern der Heimat, in bitterem Schmerz."
Part. altrest., part. min. Altretuschen, Spannungsrisse, Farbverlust.
Die dargestellte Szene zeigt eine dramatische, antikisierende Schlachtszene mit Paulus Pfintzing, der im Militärdienst und diplomatischen Auftrag Karls V. den Tod findet. Mehrere Krieger sind zu Pferd und zu Fuß dargestellt. Zentral liegt Paulus von Pfintzing mit blutender Stirnwunde und rotem Mantel am Boden - vermutlich tot oder schwer verletzt. Ein anderer Mann scheint einen letzten Blick zurückzuwerfen, während er sich entfernt und gefangen wird. Die Landschaft im Hintergrund zeigt eine idealisierte Ruinenstadt, über die ein Lichtstrahl vom Himmel fällt - vielleicht ein Zeichen göttlicher Gnade oder ein Symbol für die Ewigkeit. Die Bildsprache erinnert mit der zentralen Gestalt auf dem Boden vor dem Pferd an vergleichbare Kompositionen der 'Bekehrung des Heiligen Paulus', was im Sinne eines Namensbezugs ("Paulus") als bewusstes Stilmittel gelesen werden muss. Stilistisch steht das Gemälde Arbeiten Melchior Feselens (ca. 1500-1538) aus Landshut, bzw. seiner Schule nahe. Feselen, der sicher nicht der Urheber der Komposition ist, ist bekannt durch seine detailreichen und erzählenden Historienszenen mit antikisierenden Kostümen und sehr dichter Staffage. Seine häufig flächig-angelegten Landschaften mit Burgen und dramatischer Figurenaktion, ähneln der wiedergegeben Komposition. Eine weitere Inspirationsquelle dürfte das hier angebotene Gemälde in Arbeiten Jörg Breus d. J. (um 1510-1547) aus Augsburg, gefunden haben. Breus hofmalerähnlicher Stil, mit klar gegliederten Szenen und großem Figurenpathos, die Art von Körperdarstellungen mit dramatischen Bewegungen und hellem Kolorit, entsprach ganz dem Geschmack seiner oft humanistisch geprägten Auftraggebern. Weitere Inspirationsquellen des Künstlers dürften Gemälde von Hans Bocksberger d. Ä. aus Salzburg (ca. 1510-1561) und Georg Lemberger aus Landshut/Passau (um 1540) sein, die beide häufig für bürgerlich-humanistische Auftraggeber gearbeitet, und Szenen mit humanistischem Pathos, historiografischem Interesse und biblisch-antiker Rhetorik gemalt haben. Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
('Im Umkreis bzw. der Nachfolge von Jörg Breu d.J. oder Melchior Feselen')
Nach 1510 in Augsburg-1547 Augsburg - 1495 in Passau-1538 Ingolstadt
DER HELDENTOD DES IM DIENSTE DES KAISERS KARLS V. STEHENDEN PAULUS VON HENFENFELD
Öl auf Holztafel (parkettiert). 98 x 66,5 cm. Verso: Reste historischer Zeitungsausschnitte über das Schloss Henfenfeld in der Hersbruckner Alb und den Nürnberger Patrizier Martin von Pfinzing. Unten im Gemälde mit lateinischer Inschrift:
'PAVLO PFINTZINGO AB HENFFENFELDT,
NIORIS FILIO, CAROLI V ROM: IMP: ET
REGIS AB CONSILIIS ET SECRETIS CVM GE-
TERIS ORBANTIBVS AETERNAM SVI NOMI-
RELINQVIT, PROCVL A PATRIA ACERBI.'
Paulus Pfintzing von Henfenfeld, Sohn von Noris (Nürnberg), Ratgeber und Geheimsekretär Karls V., römischer Kaiser und König, hinterließ - während die Seinen ihn beklagten - ein ewiges Andenken an seinen Namen, fern der Heimat, in bitterem Schmerz."
Part. altrest., part. min. Altretuschen, Spannungsrisse, Farbverlust.
Die dargestellte Szene zeigt eine dramatische, antikisierende Schlachtszene mit Paulus Pfintzing, der im Militärdienst und diplomatischen Auftrag Karls V. den Tod findet. Mehrere Krieger sind zu Pferd und zu Fuß dargestellt. Zentral liegt Paulus von Pfintzing mit blutender Stirnwunde und rotem Mantel am Boden - vermutlich tot oder schwer verletzt. Ein anderer Mann scheint einen letzten Blick zurückzuwerfen, während er sich entfernt und gefangen wird. Die Landschaft im Hintergrund zeigt eine idealisierte Ruinenstadt, über die ein Lichtstrahl vom Himmel fällt - vielleicht ein Zeichen göttlicher Gnade oder ein Symbol für die Ewigkeit. Die Bildsprache erinnert mit der zentralen Gestalt auf dem Boden vor dem Pferd an vergleichbare Kompositionen der 'Bekehrung des Heiligen Paulus', was im Sinne eines Namensbezugs ("Paulus") als bewusstes Stilmittel gelesen werden muss. Stilistisch steht das Gemälde Arbeiten Melchior Feselens (ca. 1500-1538) aus Landshut, bzw. seiner Schule nahe. Feselen, der sicher nicht der Urheber der Komposition ist, ist bekannt durch seine detailreichen und erzählenden Historienszenen mit antikisierenden Kostümen und sehr dichter Staffage. Seine häufig flächig-angelegten Landschaften mit Burgen und dramatischer Figurenaktion, ähneln der wiedergegeben Komposition. Eine weitere Inspirationsquelle dürfte das hier angebotene Gemälde in Arbeiten Jörg Breus d. J. (um 1510-1547) aus Augsburg, gefunden haben. Breus hofmalerähnlicher Stil, mit klar gegliederten Szenen und großem Figurenpathos, die Art von Körperdarstellungen mit dramatischen Bewegungen und hellem Kolorit, entsprach ganz dem Geschmack seiner oft humanistisch geprägten Auftraggebern. Weitere Inspirationsquellen des Künstlers dürften Gemälde von Hans Bocksberger d. Ä. aus Salzburg (ca. 1510-1561) und Georg Lemberger aus Landshut/Passau (um 1540) sein, die beide häufig für bürgerlich-humanistische Auftraggeber gearbeitet, und Szenen mit humanistischem Pathos, historiografischem Interesse und biblisch-antiker Rhetorik gemalt haben. Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
Details
Losnummer | 3410 |
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Künstler | SÜDDEUTSCHE SCHULE, WOHL AUGSBURG ODER LANDSHUT, UM 1550 |
Folgerechtsabgabe | Nein |
Schätzpreis von | 5000 |