Los ist verkauft

Losnummer 1841 - Auktion 131
STIFTUNG VON ZAR FJODOR III. ALEXEJEWITSCH: MUSEALE UND MONUMENTALE IKONE MIT DER ALTTESTAMENTLICHEN DREIFALTIGKEIT

Voraussichtliche Aufrufzeit
Los ist verkauft

Verkaufspreis

130.000,00 EUR

Beschreibung
STIFTUNG VON ZAR FJODOR III. ALEXEJEWITSCH: MUSEALE UND MONUMENTALE IKONE MIT DER ALTTESTAMENTLICHEN DREIFALTIGKEIT

Russland, Moskau/Vologda, Jermolaj und Jakov Sergeev sowie Petr Semjonow, 1682

Verbund mehrerer Bretter mit zwei Rückseiten-Sponki (verloren). Eitempera auf Kreidegrund, partielle Vergoldung. 108 x 78 cm. Rückseitig kyrillisch bezeichnet und datiert. Im der unteren Bildhälfte sitzen die drei Engel um einen Tisch gereiht. Auf dem Tisch
stehen die ihnen bereits bereiteten Speisen in goldenen Gefäßen. Am linken Bildrand
erscheint die verkleinerte Figur Abrahams, der ein goldenes Gefäß hält. Sarah tritt aus
der Architektur im Hintergrund und verfolgt das Gastmahl. Im Bildvordergrund schlachtet
ein Diener ein Kalb. Die obere Bildhälfte thematisiert das Ankommen der drei Engel, deren
Fußwaschung und deren Verabschiedung. Im Hintergrund reich ornamentierte
Architekturkulisse und felsige Landschaft. Der zentrale Baum steht stellvertretend für den
Hain Mamre. In kontrastierender Rot-Grün-Farbigkeit ausgeführte Ikone mit detailreicher
Ausarbeitung der Details in Goldmalerei. Rückseitig umfangreiche kyrillische Inschrift:
Durch die Gnade und auf Kosten unseres Vaters, des großen Herrn und Zaren und Großfürsten
Aleksej Michailowitsch, des Alleinherrschers von ganz Groß- und Kleinrussland und
Weissrussland, mit dem Segen Seiner Heiligkeit unserem Vater, dem heiligen Patriarchen von
Moskau und ganz Russland Ioakim, mit der Mühe und unermüdlichen Sorge unseres Vaters des
Ehrwürdigen Simon, des Erzbischofs von Wologda und Belosersk wurde diese heilige Kirche in
Stein erbaut und der Verklärung Christi geweiht. Nach dem Hinscheiden unseres Wohltäters
aus diesem vergänglichen Leben in das Ewige Reich, wurde nach dem Willen Gottes nach ihm
sein Sohn, der Herrscher und Zar und Großfürst Feodor Alekseewitsch Alleinherrscher von
ganz Großrussland, Kleinrussland und Weißrussland, bevor auch er nach dem Willen Gottes
diese vergängliche Welt verlassen musste. Damit wir, seine Kinder nicht ohne königliche
Gnade bleiben mussten, ließ er diese heilige Ikone der Allheiligen lebensspendenden
Dreifaltigkeit mit Reliquien vom Sarg des Ehrwürdigen Vaters Savva aus dem
Starozhevskij-Kloster des unvergessenen Abtes des hiesigen Klosters zu uns nach Belosersk
bringen; diese Ikone soll stehen im Altarraum der Kirche, damit wir unermüdlich beten zu
Unserem Herrn Jesus Christus, dem menschenliebenden, damit er gebe den Seelen der
entschlafenen Monarchen, durch die Fürbitte seiner Allheiligen Mutter Maria und mit ihr
Aller Heiligen, den Ewigen Frieden in den Gefilden der Gerechten. Und von der Hauptstadt
Moskau brachte sie hierher und weihte die Kirche der Ehrwürdigen Simon, Erzbischof von
Wologda und Beloozero mit dem hochwürdigen Talasios, Bischof von Tot'ma und Groß-Ustjug.
Dies geschah zur Zeit des Vorstehers der Kirchengemeinde Ilarion Lopuchin, des Simeons
Sohn, am Feiertage der Verklärung Christi im Jahre 7190 (=1682), am 6. August. Diese Ikone
wurde von den sündhaften und unwürdigen Ikonenmalern Jermolaj und Jakov Sergeew und Pjotr
Semjonow gemalt im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Der Tag
des Jubels ereilte heute die Stadt Belozersk und mit ihr jubelt das ganze Land und das
ganze orthodoxe Russland: steigen wie ein Stern empor aus der Stadt Zwenigorod deine
Reliquien, Heiliger Savva, und wir loben, du Verwandelter, dich, Stadt Belosersk. Wie
Christus am Berg Tabor verklärt wurde, leuchte uns das heilige Licht. Alexei
Michailowitsch (1629-1676) war von 1645 bis 1676 Zar und Großfürst von Russland. Er war
der zweite Zar aus der wachsenden Dynastie Romanow und bestieg als Jugendlicher den Thron.
Sein Nachfolger war Fjodor III. Alexejewitsch (1661-1682), der von 1676 bis 1682 Zar und
Großfürst des Moskauer Reiches war. Er war der dritte Romanow auf dem Moskauer Thron und
starb bereits mit 21 Jahren. Der Ikonenmaler Jermolai Sergeew ist in der Zeit 1660 bis
1702 in Wologda erwähnt. 1666 arbeitete er in an Kathadralen in Kolomenskoje und 1695 sind
19 Ikonen dokumentiert, die er für das Solowetskij Kloster in Wologda anfertigte. Von ihm
sind mehrere signierte Ikonen bekannt, unter anderem eine Ikone mit der Auferstehung
Christi, die sich im Museum in Rostow befindet. Sein Bruder Jakow fand Erwähnung zwischen
1670 bis 1692. Pjotr Semenow war seit 1677 in der Lehre bei Karp Zolotarew, dann bei Iwan
Artemonowitsch Bezmin. Er führte unter anderem Arbeiten für den Zaren aus und war Mitglied
der Rüstungskammer. Wie dokumentiert ist, malte er im Jahr 1685 für Peter I. und seine
Töchter und arbeitete 1694 in Pereslawl-Salesski sowie 1695 in Woronesch. Literatur: Icona
volto del mistero, Milan 1991, 108-109.
Details
Losnummer 1841
Künstler
Folgerechtsabgabe Nein
Schätzpreis von 45000