KUNST & IKONEN AUS DER ORTHODOXEN WELT |
Erstes Los endet: 06.11.2025 - 10:00:00
Losnummer 1999 -
Auktion 151
SEHR SELTENE UND GROSSE IKONE MIT DEM JÜNGSTEN GERICHT

Auktion 151
SEHR SELTENE UND GROSSE IKONE MIT DEM JÜNGSTEN GERICHT
SEHR SELTENE UND GROSSE IKONE MIT DEM JÜNGSTEN GERICHT
Voraussichtliche Aufrufzeit
06.11.2025 - 11:03 Uhr
Startpreis
5.000,00 EUR
(Mindestgebot 5.000,00 EUR)
Beschreibung
SEHR SELTENE UND GROSSE IKONE MIT DEM JÜNGSTEN GERICHT
Russland, Palech, Altgläubigen-Werkstatt, 18. Jh.
Verbund zweier Laubholz-Bretter mit zwei profilierten Rückseiten-Sponki. Kowtscheg, Eitempera auf Kreidegrund, Nimben und Hintergrund vergoldet. 53,2 x 42 cm. In feiner Miniaturmalerei ausgeführte Ikone eines sehr seltenen Themas. Reizvolle
Farbigkeit in kontrastierenden Blau-Rosa-Tönen. Detailreiche Ausarbeitung der Inkarnate. Im Zentrum dieser detailreichen und ikonographisch vielschichtigen Komposition steht die Darstellung der sogenannten Thronbereitung (Hetimásia): Ein leerer Altar als Symbol der göttlichen Gerechtigkeit, flankiert von Engeln, Heiligen und Gerechten. Darüber thront Christus als Weltenrichter in einer Rundaureole, zu seiner Rechten und Linken die Gottesmutter und Johannes der Täufer in Fürbitthaltung (Deesis). Links und rechts davon sind die zwölf Apostel zu sehen. Oberhalb dieses Szenariums schreitet Christus in einer Mandorla auf Gottvater zu, der ihm symbolisch den Platz zur Rechten anbietet; darüber schwebt die Taube des Heiligen Geistes - die Darstellung der Dreifaltigkeit im westlichen Typus findet sich ganz rechts in einer weiteren Rundaureole. Über diesem himmlischen Bereich breiten Engel den Sternen- und Firmamentstreifen aus. Links oben ist das Himmlische Jerusalem dargestellt, angefüllt mit den Gerechten des Alten Testaments sowie mit Heiligen. Am Tor zum Paradies helfen Mönche schwebenden Seelen in das himmlische Reich. Darunter thronen Abraham, Isaak und Jakob mit erlösten Seelen im Paradiesgarten; ganz links erkennt man den guten Schächer. Rechts daneben führt Apostel Petrus eine Prozession von Heiligen zum Himmelstor. Oberhalb des Tores erscheint die Gottesmutter im Paradies, flankiert von Engeln. Kontrastierend dazu öffnet sich rechts die Höllenregion: Die sogenannte Höllenschlaufe, umgeben von Engeln und Dämonen, zeigt Teufel, die Verstorbene in die Hölle zerren. Im Zentrum sitzt Satan mit der Seele des Judas Iskariot auf einem Höllenungeheuer, umringt von untergeordneten Dämonen. Links davon werden Mönche und ein Bischof von Teufeln in die Verdammnis geführt. Am rechten Bildrand lodert das Höllenfeuer, in dem Teufel auf- und niedergestoßen werden. In Rundaureolen erscheinen apokalyptische Tiere. Ein breiter Streifen am unteren Bildrand illustriert in eindrucksvoller Weise die Höllenstrafen für verschiedene Sünder: darunter Diebe, Geizige, Habgierige, Wollüstige und Mörder. Diese theologisch tiefgründige Ikone bietet eine umfassende Darstellung der orthodoxen Eschatologie und ist ein hervorragendes Beispiel für die symbolische Bildsprache und das spirituelle Weltbild der Ostkirche. Vertikaler Riss teils rest., min. Farbabsplitterungen.
Expertise: Ikonenmuseum Schloss Autenried bei Günzburg/Donau.
Russland, Palech, Altgläubigen-Werkstatt, 18. Jh.
Verbund zweier Laubholz-Bretter mit zwei profilierten Rückseiten-Sponki. Kowtscheg, Eitempera auf Kreidegrund, Nimben und Hintergrund vergoldet. 53,2 x 42 cm. In feiner Miniaturmalerei ausgeführte Ikone eines sehr seltenen Themas. Reizvolle
Farbigkeit in kontrastierenden Blau-Rosa-Tönen. Detailreiche Ausarbeitung der Inkarnate. Im Zentrum dieser detailreichen und ikonographisch vielschichtigen Komposition steht die Darstellung der sogenannten Thronbereitung (Hetimásia): Ein leerer Altar als Symbol der göttlichen Gerechtigkeit, flankiert von Engeln, Heiligen und Gerechten. Darüber thront Christus als Weltenrichter in einer Rundaureole, zu seiner Rechten und Linken die Gottesmutter und Johannes der Täufer in Fürbitthaltung (Deesis). Links und rechts davon sind die zwölf Apostel zu sehen. Oberhalb dieses Szenariums schreitet Christus in einer Mandorla auf Gottvater zu, der ihm symbolisch den Platz zur Rechten anbietet; darüber schwebt die Taube des Heiligen Geistes - die Darstellung der Dreifaltigkeit im westlichen Typus findet sich ganz rechts in einer weiteren Rundaureole. Über diesem himmlischen Bereich breiten Engel den Sternen- und Firmamentstreifen aus. Links oben ist das Himmlische Jerusalem dargestellt, angefüllt mit den Gerechten des Alten Testaments sowie mit Heiligen. Am Tor zum Paradies helfen Mönche schwebenden Seelen in das himmlische Reich. Darunter thronen Abraham, Isaak und Jakob mit erlösten Seelen im Paradiesgarten; ganz links erkennt man den guten Schächer. Rechts daneben führt Apostel Petrus eine Prozession von Heiligen zum Himmelstor. Oberhalb des Tores erscheint die Gottesmutter im Paradies, flankiert von Engeln. Kontrastierend dazu öffnet sich rechts die Höllenregion: Die sogenannte Höllenschlaufe, umgeben von Engeln und Dämonen, zeigt Teufel, die Verstorbene in die Hölle zerren. Im Zentrum sitzt Satan mit der Seele des Judas Iskariot auf einem Höllenungeheuer, umringt von untergeordneten Dämonen. Links davon werden Mönche und ein Bischof von Teufeln in die Verdammnis geführt. Am rechten Bildrand lodert das Höllenfeuer, in dem Teufel auf- und niedergestoßen werden. In Rundaureolen erscheinen apokalyptische Tiere. Ein breiter Streifen am unteren Bildrand illustriert in eindrucksvoller Weise die Höllenstrafen für verschiedene Sünder: darunter Diebe, Geizige, Habgierige, Wollüstige und Mörder. Diese theologisch tiefgründige Ikone bietet eine umfassende Darstellung der orthodoxen Eschatologie und ist ein hervorragendes Beispiel für die symbolische Bildsprache und das spirituelle Weltbild der Ostkirche. Vertikaler Riss teils rest., min. Farbabsplitterungen.
Expertise: Ikonenmuseum Schloss Autenried bei Günzburg/Donau.
Details
Losnummer | 1999 |
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Künstler | |
Folgerechtsabgabe | Nein |
Schätzpreis von | 5000 |