Losnummer 147 - Auktion 154
'CALLE DELLE GUARDIE'

PIETRO ANNIGONI
1910 Mailand - 1988 Florenz

'CALLE DELLE GUARDIE'

Öl auf Leinwand auf Hartfaserplatte. R 49 x 59,5 cm. 30 x 40 cm. Unten rechts handsign. 'Pietro Annigoni', mit Künstlersignet sowie betitelt. Pietro Annigoni war ein italienischer Maler und Medailleur, der als einer der bedeutendsten Vertreter des figurativen Realismus im 20. Jahrhundert gilt. Geboren am 7. Juni 1910 in Mailand, ließ er sich Ende der 1920er Jahre in Florenz nieder, wo er an der Accademia delle Arti del Disegno unter Felice Carena, Giuseppe Graziosi und Celestino Celestini studierte.
Annigoni wandte sich bewusst gegen die avantgardistischen Strömungen seiner Zeit und orientierte sich stattdessen an den Techniken und Idealen der Renaissance. Seine altmeisterliche Malweise, verbunden mit einer tiefen Spiritualität, prägte ein Werk, das von Stillleben und Landschaften über eindrucksvolle Porträts bis hin zu monumentalen Kirchenfresken reicht. Damit gilt er auch als Erneuerer der religiösen Historienmalerei.
Sein künstlerischer Durchbruch gelang ihm 1930 mit einer Ausstellung in Florenz, gefolgt von einer Einzelausstellung 1932. Nach weiteren Erfolgen in Mailand wurde Annigoni landesweit bekannt und reiste u. a. nach Deutschland, wo er die Malerei der Alten Meister besonders schätzte. 1947 gehörte er zu den Mitbegründern des "Manifests der Maler des modernen Realismus", das sich für eine Rückkehr zur gegenständlichen Kunst aussprach. Im selben Jahr wurde er von der Royal Academy of Arts in London eingeladen - der Beginn seiner internationalen Anerkennung.
In den 1950er- und 1960er-Jahren galt Annigoni als einer der bedeutendsten Porträtmaler der Welt. Zu seinen Auftraggebern zählten gekrönte Häupter, Päpste, US-amerikanische Präsidenten und zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. 1959 wurde er Ehrenmitglied der National Academy of Design in New York.
Nach dem Tod seiner Frau Anna Giuseppa Maggini im Jahr 1969 lebte Annigoni zurückgezogen in Florenz, wo er am 28. Oktober 1988 starb. Er wurde auf dem Cimitero delle Porte Sante bei San Miniato al Monte beigesetzt. 2008 eröffnete in der Villa Bardini in Florenz das Museo Annigoni, das seinem Leben und Werk gewidmet ist. Hinter Glas gerahmt (ungeöffnet).

Provenienz: Niederrheinische Privatsammlung.